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Lichträume
Was ist ein Künstler? Ein Schöpfer. Was ist Malerei? Eine Idee der Schöpfung.
Bereits im späten Mittelalter entwickelte Nikolaus von Kues die philosophische Theorie, dass die Dinge nur seien, weil das Licht sie erscheinen ließe. Ohne das Licht, das die Finsternis – den Universalzustand der Welt – aufhellt, wäre nichts.
Diese Theorie – von der Wissenschaft sicher längst überholt – gilt aber noch immer uneingeschränkt für die Malerei; denn alle Farben sind Produkte des Lichts, das sie erscheinen lässt und das selbst in Spektralfarben zerlegt werden kann, wie Isaac Newton als erster anhand eines Glasprismas beweisen konnte. Das Licht ist praktisch eine Kombination aller Farben.
Es war eine Grafik mit den Kantenspektrenfarben, so wie man sie in einem Glasprisma nachweisen kann, die mir 1993 in die Hände fiel und die ich so schön fand und die mich so tief anrührte, dass ich von nun an das Ziel hatte, das Licht in meinen Bildern in diese Farben der
Kantenspektren (Farben in einem Glasprisma) zu zerlegen. So entwickelte ich in meinen Gemälden ein Netz aus wellen- bzw. strahlenförmig angeordneten Flecken in den Spektralfarben, das ich in meine gegenständlichen Motive hinein malte. Auf der einen Seite entstand auf diese Art und Weise eine wunderschöne Flächengliederung, die den Farben ein mich an Gesang erinnerndes Klingen verlieh, auf der anderen Seite bekamen sie durch meine Lasurtechnik (transparente Farbschichten werden übereinander gelegt) eine wunderbare Leucht- und Strahlkraft. Viele Bilder wirkten, als seien sie von flutendem Licht durchdrungen, in anderen steigerte ich die räumliche Wirkung, indem ich diese Flecken in den Spektralfarben nach hinten, der Ferne zu, immer kleiner malte.
Neben Licht und Farbe ist die Natur Hauptgegenstand meiner Malerei. Landschaften, im Wechsel von Tages- und Jahreszeiten, Tiere und Pflanzen im Licht, voller Energie und Schönheit, erregen und faszinieren mich, bringen mich zum Staunen. In einer Zeit einer ungeheuren Bilderflut in den Medien und schnelllebiger oberflächlicher Erfahrungen suche ich die Naturbeobachtung als Grundlage für intensives und authentisches Erleben meiner Außenwelt und für meine künstlerische Auseinandersetzung. Ganz wach, ganz offen zu sein für den Augenblick, für das, was ich tue, für das, was ich male, für die Menschen, den Raum, den Gegenstand oder die Landschaft, und die Bewegungen meines Körpers, bedeutet für mich, mich hin zu geben, in Fluss zu kommen mit den Dingen und möglichst mein ganzes Wesen am Schaffensprozess zu beteiligen. Auf diese Art und Weise bleibt meine Arbeit immer lebendig, ja es kann zu einer intensiven Begegnung mit dem Gemalten kommen, die mich in meine Tiefe führt. Im Schweigen, Still-Werden vor den Dingen, vor den Lebewesen und Phänomenen der Natur entdecke ich diese aus meiner Mitte heraus neu, unmittelbar und als Spiegelung in mir.
Zur Technik
Alle meine Bilder sind von Hand vorgezeichnet und in den jeweils angegebenen Materialien gemalt, viele in traditionellen Lasurtechniken (transparente Farbschichten werden übereinander gelegt). Es handelt sich weder um übermalte Fotos noch durch andere mit Hilfe von
Computer, Fototechniken o.ä. hergestellte Manipulationen. Die Zerlegung des Lichts in die
Spektralfarben und meine Lasurtechnik verleihen der Farbe in jedem Gemälde eine wunderbare Leuchtkraft und Schönheit. Für mich ist ein Bild erst dann vollendet, wenn seine Farben „singen“.
Auch wenn ich mich bemühe, meine Gemälde möglichst gut hier im Internet zu dokumentieren, ist doch die unmittelbare Begegnung mit den Bildern und ihrer Aura so viel reicher, schöner und durch nichts zu ersetzen!
Darum möchte ich Sie ganz herzlich einladen, mich und meine Malerei in meinem Atelier zu besuchen.
Übrigens können Sie alle Bilder, die hier gezeigt werden, kaufen. Gerne schicken wir Ihnen auf Verlangen eine Preisliste zu, damit Sie wissen, wieviel Ihre Lieblingsbilder kosten.
Fred Hahn
Hier finden Sie eine Auswahl meiner besten Bilder als Slideshow.